Dispokinesis für Pianisten

Annette Strootmann: Dispokinesis für Pianisten (02.06.07)


Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,
im Folgenden finden sie eine kurze Information über die körperorientierte Arbeit der Dispokinesis. Sie dient nicht nur Pianisten und Klavierspielern, die bereits schon spürbare körperliche Belastungen beim Spielen feststellen , sondern ist besonders auch Klavierpädagogen zu empfehlen, die ihren Schülern körper-und spielgerechte Bewegungen vermitteln wollen.

Leichtes Klavierspielen hängt ganz eng mit einem guten Körpergefühl zusammen. So wirken sich positive Körperbefindlichkeiten, optimale Spannungsverhältnisse in der Gesamtkörpermuskulatur, aktive gute Haltung am Instrument sowie freier Zugang zu künstlerischen Vorstellungen in subtiler Weise positiv auf die Feinmotorik aus und beeinflussen damit die wichtigste Bewegungsinitiative beim Klavierspielen.
Die Dispokinesis (entwickelt von G. O. van de Klashorst, NL) hat sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen, insbesondere den Musiker, über eine natürliche Verbindung von Körper Instrument zu seiner freien Verfügung über seine Haltung und Bewegung zu verhelfen. Mit einem gezielten Übungsprogramm kann der Musiker wieder frei von Spielhemmungen zu seinem ursprünglichen musikalischen Ausdrucksvermögen kommen.
In ihrem ganzheitlichen Verständnis basiert die Dispokinesis auf den wissenschaftlichen Ergebnissen der funktionellen Anatomie, der (Neuro-) Physiologie, der Lern- und Reifungsprozesse.
Die Dispokinesis ist für Pianisten geeignet, die ihr Spiel- und Ausdrucksvermögen erweitern wollen. Ebenso ist die ganzheitliche Vorgehensweise ausgehend von einem positiven Selbstkonzept des Menschen für Klavierpädagogen geeignet, die den Prozess des eigenen Fühlens und Ausdrucksvermögens kreativ ihren Schülern vermitteln wollen.
Nicht zuletzt dient die Dispokinesis als ein natürliches Heilungsverfahren für Pianisten, die bereits Spielprobleme aufweisen wie zum Beispiel Sehnenscheidenentzündungen, Schulter-, Arm-, Rückenschmerzen bis hin zu Lähmungserscheinungen (fokale Dystonie). In den meisten Fällen können diese Symptome durch die Dispokinesis behoben werden.
Ein spezielles Körperübungsprogramm, den sogenannten Urgestalten, wird für alle Instrumentalisten und Sängern als Basis zur Wiedererlangung ihrer senso- und psychomotorischen Fähigkeiten eingesetzt. Berufstypische Muskelverspannungen und damit einhergehend negative Einstellungen werden zunehmend abgebaut.
Die weiterführende Arbeit am Instrument vertieft den schon verbesserten Umgang mit dem eigenen Körper (Muskeltonus, Haltung, Atmung) und führt den Pianisten mit einfachen Übungen in die höchste Kunst der feinmotorischen Bewegungen ein.
Bei den Pianisten ist neben der Linderung und Heilung der ursprünglichen Belastungen eine deutlich differenziertere Anschlagskultur, höhere Geläufigkeit, bessere Treffsicherheit, leichterer Umgang mit "schwierigen" Passagen und damit einhergehend ein erhöhter Ausdruck des musikalischen Geschehens zu beobachten.

Annette Strootmann ist examinierte Dispokinesiopädin und arbeitet freiberuflich neben ihrer künstlerischen Tätigkeit im Studio für Klavier und Dispokinesis. Sie vermittelt die Dispokinesis an Pianisten, Klavierlehrer und Musikstudenten und hat Seminare mit folgenden Themen durchgeführt:Einführung in die DispokinesisDispokinesis und KlavierDispokinesis für KlavierlehrerDispokinesis und Lampenfieber

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